Jenia, 49, Kosmetikerin

Heute kann ich sagen, ich spüre meinen Körper“

Jenias Geschichte ist eine von vielen Schicksalsschlägen. Aber sie muss erzählt werden, um zu verstehen, wie groß der Einfluss von seelischer Belastung auf unseren körperlichen Zustand ist.

Die heute 49-jährige wuchs in einem Kinderheim in der damaligen Sowjetunion auf. Keine Liebe, Lob oder Zuwendung, dafür jeden Tag harte Arbeit. Diese Kindheit hat sie für ihr Leben geprägt. Unsicherheit und der Mangel an Selbstachtung begleiteten sie fortan durch ihre Jugend und ihre erste Ehe. In dieser Zeit kam Jenia nach Deutschland, gebar zwei Kinder und kümmerte sich um alles – Job, Haushalt, Kids – nur nicht um sich selbst. Einer schwierigen Ehe folgte eine schwierige Trennung, die zwar Freiheit brachte, aber ebenso viel Belastung für eine ohnehin schon angeschlagene Seele.

Jenia traf ihren jetzigen Mann und verstand zum ersten Mal, was Liebe wirklich bedeutet. Diese Erfahrung gab ihr die Kraft, sich Schritt für Schritt selbst zu akzeptieren. Doch zu diesem Zeitpunkt war ihr Körper schon „kaputt“, wie sie selbst sagt. Ein schwaches Immunsystem, zwei Operationen (u.a. wegen einer Vorkrebsstufe) und enorme Schmerzen im Schulter- und Rückenbereich waren die Folge. Irgendwann kam der Punkt, an dem sie ihren rechten Arm nicht mehr autark bewegen konnte – sie musste ihn während der Arbeit mit der linken Hand in die richtige Position bringen. Kein Training, keine Physiotherapie zeigte Erfolg. Der letzte Ausweg sollte eine Operation an der Halswirbelsäule sein.

Dann traf Jenia auf Anna.

Sie weint, während sie von der ersten Begegnung erzählt: „Ich habe gemerkt, dass Anna mich und meine Schmerzen ernst genommen hast. Und ich weiß noch, wie ich damals sagte: „Hilf mir bitte!“ Die ersten Sitzungen waren hart. Mein Körper war versteift, ich konnte keine Übung halten und habe geweint, weil es weh tat und weil ich mental am Ende war.

Aber Anna sagte: Vor Schmerzen müssen wir keine Angst haben. Der Körper teilt sich so mit und wir müssen lernen, auf ihn zu hören!“

Schritt für Schritt wurde es besser. Heute kann ich sagen, ich spüre meinen Körper.“

Vor ein paar Monaten wäre das undenkbar gewesen. Innerhalb von 3-4 Monaten hat Jenia einen unglaublichen Fortschritt gemacht. Viele persönliche Sitzungen – auch online – haben ihr zu einem neuen Körperbewusstsein verholfen. In ihrem Fall haben wir viel mit der Schleife gearbeitet. Mittlerweile kann Jenia ihren Arm wieder bewegen, statische Übungen immer besser halten und hat deutlich weniger Schmerzen.

„Ich kann mir endlich selbst helfen. Die Gespräche mit Anna sind im Kopf verankert und ich achte immer wieder aktiv auf meine Haltung und meine Bewegung. Und ich sitze gerade – noch nicht immer, aber es fühlt sich so viel leichter an.“